Datengesteuerte Entscheidungsfindung in der Logistik

04 Mär 2024

LOGISTIKFORSCHUNG

Chief Supply Chain Officer können auf der Grundlage von datengestützten Entscheidungen ihre geplanten Maßnahmen ermitteln und priorisieren. Dies geht aus der Studie Data-led innovation for the modern supply chain hervor, die aufzeigt, dass Manager die Absicht hegen, sich auf KI, Machine Learning und das Internet der Dinge zu konzentrieren.

Die Chief Supply Chain Officer ─CSCOs─, die vom IBM Institute for Business Value in Zusammenarbeit mit Oxford Economics befragt wurden, sprechen sich für mehr Daten und Berichte aus, um Unterbrechungen in Logistikprozessen zu vermeiden.

Supply Chain Manager setzen auf datengestützte Entscheidungsfindung

„Aber in den letzten drei Jahren gab es immer wieder schwerwiegende Ereignisse wie Covid, extreme Wetterbedingungen, logistische Herausforderungen, Krieg usw. In vielerlei Hinsicht haben alle Akteure der Lieferkette heldenhafte Anstrengungen unternommen, um die Produkte am Laufen zu halten“, erläutert Greg Jozwiak, CSCO des amerikanischen Unternehmens Dow. Einer von zwei CSCOs hat folgende Schritte unternommen, um diese Herausforderungen anzugehen: Umstrukturierung seiner Belegschaft, Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern und Einführung neuer Technologien - darunter die Automatisierung.

Auf ihrer Prioritätenliste zur Vorbereitung auf zukünftige Herausforderungen steht zudem die Verbesserung der Nutzererfahrung (52 %), die Erhöhung der Gewinnspanne und die Effizienzsteigerung (49 %) sowie die Erstellung besserer Prognosen für strategische Entscheidungen (47 %).

Die Notwendigkeit der Datenerfassung

Die jüngsten Ereignisse haben gezeigt, dass es darauf ankommt, auf unterschiedlichste Szenarien vorbereitet zu sein. „Ich glaube, CEOs und Vorstände haben uns in diese Situation gebracht, indem sie die Lieferkette als eine Möglichkeit zur Kostensenkung betrachteten. Das ist 20 Jahre lang gut gegangen. Doch angesichts der Ereignisse aus jüngster Vergangenheit wurde ihnen bewusst, dass die Lieferkette nicht nur als Kostenstelle betrachtet werden kann. Sie muss das Wachstum fördern“, hebt Mike Corbo hervor, CSCO von Colgate Palmolive, USA.

CSCOs greifen zunehmend auf Automatisierung und KI-Technologien zurück. Die Datenerfassung ist für die meisten Unternehmen ein wichtiges Anliegen und 25 % der Befragten haben bereits prädiktive Analysen eingeführt. Darüberhinaus gehören das Machine Learning und der automatisierte Workflow zu den meist erprobten Tools.

Technologische Innovation bei der Entscheidungsfindung

Einer von fünf CSCOs setzt verstärkt auf die Einführung neuer Technologien. Ihre Strategien konzentrieren sich auf die Skalierung hybrider Cloud-Infrastrukturen, die Schaffung KI-gestützter Workflows, Transparenz, Kundenorientierung und Cybersicherheit.

Diese CSCOs, die das Institute for Business Value von IBM als "die Innovatoren" bezeichnet, konnten die Jahresgewinne ihrer Unternehmen im Jahr 2021 im Vergleich zu den übrigen Befragten um 11 % steigern. Der Großteil unter ihnen versichert, KI und fortschrittliche Analytik für die Nachfragesteuerung und Prognoseerstellung auf der Grundlage prädiktiver Analysen zu nutzen. Digital Twins sind ein weiteres Instrument, das von CSCOs eingesetzt wird. „Hätte ich die Möglichkeit, meine Karriere noch einmal zu beginnen, würde ich von allem einen digitalen Zwilling erstellen. Digitale Zwillinge erzeugen Daten auf der Grundlage dessen, was sie lernen, und die Verarbeitung dieser Informationen ermöglicht eine schnellere Problemlösung“, versichert Sophie Bechu, COO von Philips in den Niederlanden.